Liebe Kepler-Freunde und -Freundinnen, liebe Kepler-Interessierte!
Der Kepler-Rundbrief behandelt diesmal zwei Themen, Kepler und Emmendingen sowie Hölderlin, Kepler und Leonberg.
1.
Aktuell ist das Alemannische Jahrbuch, Band 71/72 (2023/2024) erschienen mit meinem Aufsatz Johannes Kepler in Emmendingen? Entstehung und Folgen eines Irrtums aus dem 18. Jahrhundert (1. pdf anbei). Fake News gibt es nicht erst seit Erfindung der elektronischen Medien. In der Literatur tritt immer wieder einmal die falsche Behauptung auf, Kepler habe in Emmendingen (bei Freiburg im Breisgau) Teile seiner Schulzeit verbracht und sein Vater eine Gastwirtschaft betrieben. Alle Versuche, diesen Fehler, der kuriose Wirkungen hatte, auszurotten, sind bisher erfolglos geblieben. Auch meinem Artikel wird das wohl nicht gelingen, aber die Entstehung des Fehlers konnte nun zu seinem Urheber, dem ansonsten verdienstvollen Kepler-Forscher Johann Philipp Ostertag (1734-1801), Rektor am Regensburger Gymnasium Poeticum, zurückverfolgt werden.
Die Arbeit schließt an die Veröffentlichung Berthold Auerbachs Kepler-Manuskripte im Deutschen Literaturarchiv Marbach in den Beiträgen zur Astronomiegeschichte, Bd. 16 an (siehe epistula Kepleriana 2 / 2024), denn die Spur führte über Auerbach zu Ostertag.
Unter https://alemannisches-institut.de/website.php?id=publikationen.htm finden sich das Inhaltsverzeichnis des Jahrbuchs und eine Bestellmöglichkeit.
2.
In Leonberg, Maulbronn und Tübingen kreuzten sich – um 200 Jahre versetzt – die Spuren der berühmten Kloster- und Stiftsschüler Johannes Kepler und Friedrich Hölderlin, beide herzogliche Stipendiaten in der Schwäbischen Laufbahn. Beide sollten Theologen wurden es aber nicht.
Leonberg, wo Kepler in die deutsche und die lateinische Schule ging, war ein Fluchtpunkt Hölderlins, wenn er sich in Maulbronn einsam und unverstanden fühlte. Hier wohnte sein engster und gleichgesinnter Freund Immanuel Nast, Stadtschreiber im zweiten Lehrjahr, und hier konnte er leicht und unbeschwert mit Louise Nast zusammentreffen, Immanuels Cousine und Tochter des Maulbronner Klosterverwalters. Im neuen illustrierten Heft Nr. 140 der bibliophilen Marbacher Reihe Spuren mit dem Titel Kepler und Hölderlin in Leonberg werden diese und andere Zusammenhänge wie Hölderlins Bewunderung für Kepler und Gemeinsamkeiten wie ihre Liebe zur Poesie und zur antiken Literatur beleuchtet. Anhand der Abbildungen und des Lageplans im Heft lassen sich die Erinnerungsorte an Kepler und seine Familie, an Hölderlin und die Nasts auf einem Gang durch die Altstadt leicht aufsuchen.
Die Arbeit schließt an meine Veröffentlichung Hölderlins Keppler. Anlass und Motive für die Ode über den Astronomen Johannes Kepler im Hölderlin-Jahrbuch, Bd. 43 (2022/2023) an (siehe epistula Kepleriana 0 / 2024); das Gedicht ist hier nochmals als 2. pdf beigefügt.
Unter https://www.dla-marbach.de/shop/spuren/ finden sich weitere Informationen und eine Bestellmöglichkeit.
Mit herzlichen Grüßen und alles Gute bis zum nächsten Mal
Euer / Ihr H.-J. Albinus
Hans-Joachim Albinus
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